Tafel Münchberg


1. Vorsitzender

Dekan Wolfgang Oertel

2. Vorsitzende & Kontakt

Margitta Sommermann (09251 3432)

Postadresse

Kirchplatz 2, 95213 Münchberg

Ausgabestelle

Stammbacher Str. 34A , 95213 Münchberg

Öffnungszeiten

jeden Samstag von 14.15 – 16.00 Uhr (ausgenommen Feiertage – Ersatztermine siehe Aushang in der Stammbacher Str. 34A)

Gebühr

2 Euro pro Tüte
Der Münchberger Tisch bietet generell keinen Lieferservice an. Kann ein Kunde wegen Krankheit nicht selber in die Stammbacher Str. 34A kommen, soll er/sie sich mit dem evangelischen Pfarramt in Verbindung setzen (Telefon 09251 8993220). Die Belieferung gilt nur befristet.

Berechtigungsscheine

erhältlich bei der KASA, Termine nach telefonischer Vereinbarung
Kontakt: Reiner Haug, reiner.haug@diakonie-hochfranken.de
Do 8.30 – 12.00 Uhr in Münchberg, Amtsgasse 4, Tel.: 09251 436938
Di 8.30 – 12.00 Uhr in Helmbrechts, Friedrichstr. 1 (Helmbrechtser Kreisel), Tel.: 09281 540390587

Geldspenden an den Tisch

DE87 7806 0896 0001 8393 90

Lebensmittelspenden

Bitte keine Waren anonym vor der Stammbacher Str. 34A abstellen. Wenn Sie haltbare Lebensmittel spenden möchten, wenden Sie sich bitte an Margitta Sommermann, Tel. 09251 3432

Haben Sie Lust und Zeit, für den Tisch zu fahren oder alle vier Wochen am Samstag die Waren zu verpacken und an die Bedürftigen auszugeben? Wir freuen uns über neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Evang. Pfarramt, Kirchplatz 2, Tel.: 09251 8993210 oder Margitta Sommermann

Entstehung

Im Frühjahr 2006 wandten sich betroffene Hartz-IV-Empfänger an Dekan Lechner mit der Bitte, in Münchberg eine eigene Tafel einzurichten, weil sie nach Hof fahren mussten und die Kosten für den Zug kaum aufbringen konnten. Nach erfolgten Recherchen durfte damals im Umkreis von 40km einer bestehenden Tafel keine weitere geöffnet werden. Deshalb musste für Münchberg eine ganz andere Lösung gefunden werden, ohne der Deutschen Tafel beizutreten.

Am 28. August 2006 lud Dekan Lechner alle an diesem Projekt interessierten ins Gemeindehaus ein und die Resonanz war riesig: Über 30 interessierte Frauen und Männer aus allen Bevölkerungsschichten (nicht nur kirchlich engagierte), wollten helfen, diese Not zu lindern und gleichzeitig ein Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung zu setzen. Der Vorschlag von Diakon Kathmann sich „MÜNCHBERGER TISCH“ zu nennen, wurde angenommen und die rechtliche Form unter dem Dach des evangelischen Diakonievereins Münchberg gefunden. Die Stadt Münchberg stelle ein kleines renoviertes Haus kostenlos zur Verfügung und Ehrenamtliche der Katholischen Pfarrgemeinde und der Arbeiterwohlfahrt unter Leitung von Irmi Aust und Walter Rausch waren die weiteren tragenden Säulen.

Nachdem noch keiner konkrete Erfahrungen mit der Verteilung von Lebensmitteln hatte, musste von Grund auf alles erst einmal organisiert werden: Mit allen großen Lebensmittelmärkten in Münchberg, Helmbrechts und Gefrees, wurden Verträge geschlossen – ebenso mit Bäckern vor Ort, aus Stammbach und Sparneck und den hiesigen Metzgern. Auch konnte ein großer fleischverarbeitender Betrieb in Kemnath für unsere Sache gewonnen werden. Dazu musste jeden Freitag jemand dorthin fahren, um abgepackte Wurstwaren zu holen.

Damit die Belastung für die einzelnen Ehrenamtlichen überschaubar blieb, wurden 4 Gruppen mit jeweils 5 bis 7 Personen gebildet, die wöchentlich wechselnd die Verteilung der angelieferten Lebensmittel übernahmen. Dazu kamen zu jeder Gruppe Fahrer für die Abholung der Lebensmittel und für die Bäcker-/Metzger-Tour am Samstag. Die umfangreichen Dienstpläne für alle Arbeiten stellte Walter Rausch aus und sie konnten reibungslos umgesetzt werden.

Für die Verteilstelle im Oberen Graben 5 konnten Kühl- und Gefrier-Schränke angeschafft werden und Regale für die Lagerung aufgebaut werden.

Eröffnung und laufender Betrieb

Am 13. Januar 2007 konnten erstmals die in Tüten verpackten Lebensmittel ausgeteilt werden. Aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten war es nicht möglich, sich selbst zu bedienen (wie bei den Tafeln üblich), sondern alle vorhandenen Lebensmittel wurden gerecht auf die Tüten verteilt, von denen die Berechtigten für je 2 Familienmitglieder eine Tüte erhielten. Der Berechtigtenschein wird bis heute von der KASA (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit) ausgestellt.

Zu Beginn nahmen nicht sehr viele das Angebot in Anspruch. Dies änderte sich aber von Woche zu Woche durch Mundpropaganda, so dass später in Spitzenzeiten 180 bis 200 Tüten gepackt werden mussten.

Immer wieder konnten Sonderaktionen zu Nikolaus, Weihnachten, Ostern und zu den Sommerferien möglich gemacht werden, auch weil großzügige Spenden der Bürgerinnen und Bürger und hiesiger Firmen über viele Jahr eingingen.

Letztlich wurde auf kleinen Anfängen eine Erfolgsgeschichte, die über 15 Jahre durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher bis heute getragen wird.

Münchberger Tisch aktuell

Der Tisch ist jede Woche reichlich gedeckt – für Menschen in unserer Stadt, die darauf angewiesen sind. 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 14 Fahrerinnen und Fahrer, sind darum bemüht, jede Woche genügend Ware zu organisieren, abzuholen, auszusortieren, einzupacken und am Samstag ab 14.15 Uhr an die bedürftigen Kunden auszugeben. Bis zu 6 Mitarbeitende pro Team haben alle Hände voll zu tun, um die angelieferten Lebensmittel gerecht auf die Tüten zu verteilen und pünktlich mit der Ausgabe zu beginnen.

Schon die ganze Woche über ist unser Tisch-Fahrzeug unterwegs, um bei insgesamt dreißig verschiedenen Einzelhändlern in Münchberg und Umgebung sowie bei Hofläden und der Hofer Tafel Warenspenden abzuholen. Aber auch Autohäuser, gewerbliche und private Spender unterstützen regelmäßig unsere Arbeit. Dafür sind wir sehr dankbar, denn nur so können wir jede Woche bis zu 100 Portionen bereitstellen. Zu Weihnachten und an Ostern werden Extra-Tüten gepackt. Unsere Fahrer weisen sich aus durch ein Tisch-Namensschild und einen von Dekan Wolfgang Oertel unterschriebenen Ausweis.

Aufgrund der angespannten Corona-Lage geschieht die Ausgabe der Waren immer noch durchs Fenster, um Mitarbeitende und Kunden zu schützen. Beim Warten auf die Ausgabe müssen die Kunden leider im Freien stehen, auf Abstand achten und auf den Verkehrt, der auch am Samstagnachmittag durch den – eigentlich – verkehrsberuhigten Unteren Graben rollt. Deshalb geben wir die Suche nach einer günstigeren Unterkunft für den Münchberger Tisch nicht auf.

Der Münchberger Tisch arbeitet eng mit Reiner Haug von der KASA zusammen, der die Berechtigtenkarten für die bedürftigen Menschen ausstellt. Wenn eine Karte abgelaufen ist, muss sie innerhalb von zwei Wochen bei Herrn Haug verlängert werden. Wer seine Tüte, für die 2 Euro verlangt werden, nicht selber im Unteren Graben abholen kann, wird gegen eine Gebühr von 1 Euro von unseren Fahrer beliefert. Da wir kein Bringservice sind, ist dieser zusätzliche Dienst nur in Ausnahmefällen möglich.

Wie engagiert für den Tisch gearbeitet wird, sieht man daran, dass für die lange Pause zwischen der letzten Ausgabe vor Weihnachten am 18. Dezember 2021 und der ersten Ausgabe am 08. Januar 2022 sich viele Mitarbeitende und Fahrer bereiterklärt haben, am Donnerstag 30.12. eine Notgruppe einzurichten, um die Bedürftigen zu versorgen. Überhaupt sind alle Teams mit Freude bei der Arbeit, helfen sich gegenseitig aus und sprechen sich spontan u.a. per WhatsApp und E-Mail ab. Ein Großteil der Frauen und Männer ist schon jahrelang dabei, so dass die Arbeit im Unteren Graben und bei der Beschaffung reibungslos abläuft. Dennoch brauchen wir langfristig neue Ehrenamtliche, die ein Herz für Menschen in Not haben.

Die meisten unserer Kunden sind dankbar für die Pakete, die sie jede Woche bekommen und verhalten sich korrekt. Das motiviert die Ehrenamtlichen, sich noch mehr für die Nöte und Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Menschen einzusetzen und überdeckt die unangenehmen Erfahrungen. Wenn es größere Probleme gibt, haben wir in Dekan Oertel als 1. Vorsitzenden des Vereins für Gemeindediakonie Münchberg einen kompetenten und engagierten Unterstützer unserer Arbeit.